Am Mittwoch, 22. März 2023 hat der schleswig-holsteinische Landtag beschlossen, ein neues plattdeutsches Medienprojekt zu fördern. Es soll aktuelle Nachrichten täglich auf Niederdeutsch aufbereiten.
Der Landeshaushalt für das zweite Halbjahr 2023 soll nun ein Budget für ein neues plattdeutsches Medienprojekt beinhalten. Eine Radio-Redaktion wird von montags bis freitags jeweils für eine Stunde am Vormittag das aktuelle Nachrichtengeschehen auf Niederdeutsch aufbereiten.
125.000 Euro für Medienprojekt
Das plattdeutsche Angebot soll die Wahrnehmung und Bedeutung der Sprache für Wirtschaft, Wissenschaft oder Politik unterstreichen, so Kirsten Maria Voß, Sprecherin des Plattdeutschen Rates für Schleswig-Holstein. Auch die Weiterentwicklung der Sprache im 21. Jahrhundert könne so vorangetrieben werden.
Der schleswig-holsteinische Landtag stellt für die Umsetzung 125.000 Euro zur Verfügung. Das Schaffen einer niederdeutschen Medienplattform war schon seit Längerem ein Anliegen des Plattdeutschen Rates für Schleswig-Holstein, des Bundesrates für Niederdeutsch und des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes.
Webseite soll Programm ergänzen
Das lineare Radioprogramm soll nach derzeitiger Planung auch um eine Webseite ergänzt werden, die weitere Information zum Niederdeutschen bereits hält. Mit diesem On-Demand-Angebot entsteht eine umfängliche Medienplattform für die Sprecher:innen-Gruppe.
Auch der neue Geschäftsführer des Heimatbundes Schleswig-Holstein, Benjamin Abel, sieht die Zeit für das Anggebot gekommen. Medienformate, die in der jeweiligen Regional- oder Minderheitensprache ein aktuelles journalistisches Angebot machen, seien in vielen Regionen weltweit üblich.