„Platt blöht“ bei der Ostfriesischen Landschaft

Vom Brandschutz „op Platt“ bis zum neuen Onlinekurs „Löppt“

Seit vielen Jahren findet mit Unterstützung der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse Brandschutzerziehung an Grundschulen von der Feuerwehr statt. Den Grundschüler*innen ist dabei vor Allem das Büchlein „Phillipp und sein Rauchengel“ bestens aus dem Unterricht bekannt. Jetzt ist das Buch unter dem Titel „Philipp un sien Rookengel“ auch auf Plattdeutsch erschienen. Ermöglicht wurde dies in Zusammenarbeit von Ostfriesischer Landschaft, Ostfriesischer Landschaftlicher Brandkasse und dem Verein Ostfreeske Taal i. V.

„Man kann Kinder gar nicht früh genug für den Brandschutz sensibilisieren“, betont Landschaftspräsident Rico Mecklenburg bei der Vorstellung des plattdeutschen Büchleins. In der Geschichte um den kleinen Philipp gelinge dies sehr gut. Der Junge lässt ein Streichholz fallen und setzt damit seinen Geburtstagstisch in Brand. Seine Mutter erstickt das Feuer und Philipp hört im Kindergarten, dass es Rauchmelder gibt, die im Notfall Leben retten können. Die Familie erfährt, dass sie in Gebäuden gesetzlich vorgeschrieben sind und beschließt sofort, Rauchmelder anzuschaffen. Philipp nennt sie „Rookengel“, also Rauchengel.

„Wie gefährlich Feuer ist, wissen die meisten Kinder schon. Wie man verhindert, dass ein Feuer entsteht und wie man sich am besten verhält, wenn es dennoch brennt – das vermitteln in Ostfriesland rund 90 ehrenamtlich tätige Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, die sich dafür zusätzlich haben ausbilden lassen“, erklärt Signe Foetzki, Pressesprecherin der Brandkasse. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren besuchen Kindergärten und Grundschulen, um dort mit den Kindern das Thema Feuer und die damit verbundenen Gefahren zu besprechen. Das ist jetzt auch im Plattdeutsch-Unterricht möglich.

„Das Plattdeutsch-Büro der Ostfriesischen Landschaft hatte die Idee, diese Geschichte für den Plattdeutsch-Unterricht in die plattdeutsche Sprache zu übersetzen – insofern war es für uns Ehrensache, uns auch an den Kosten der plattdeutschen Ausgabe von ‚Philipp und sien Rookengel‘ zur Hälfte zu beteiligen“, sagt Heinz-Herbert Dirks, Fachverantwortlicher Feuerwehrwesen bei der Brandkasse.

Die Ostfriesische Landschaft und der Verein Oostfreeske Taal i. V. tragen die andere Hälfte der Kosten. Interessierte Schulen, Kindergärten und Einzelpersonen können sich an die Ostfriesische Landschaft wenden, um das Büchlein zu erhalten. Für die Brandschutzerziehung stellt die Brandkasse den Feuerwehren ein weiteres Kontingent von 1.000 Stück bereit.

Jetzt auch op Platt: Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse, Ostfriesische Landschaft und der Verein Ostfreeske Taal i. V. geben gemeinsam das Buch „Philipp un sien Rookengel“ heraus. Es soll zur Brandschutzerziehung an Grundschulen eingesetzt werden. (Foto: Ostfriesische Landschaft)

Darüber hat sich die Ostfriesische Landschaft nun verstärkt zum Ziel gesetzt, im Social-Media-Bereich über Ihre Aktivitäten zu berichten. Bereits seit einigen Jahren informiert die Ostfriesische Landschaft auf ihrem eigenen Facebook-Account über ihre Arbeit, bisher allerdings eher sporadisch. „Jetzt bündeln wir unsere Facebook-Aktivitäten mit einem neuen Konzept“, erklärt Landschaftsdirektor Dr. Matthias Stenger. Täglich von montags bis freitags wird die Ostfriesische Landschaft bei Facebook einen Blick hinter die Kulissen gestatten, aber auch über aktuelle Neuigkeiten informieren.

„Wir nutzen dafür alle Möglichkeiten die Facebook zu bieten hat“, betont Stenger. So soll jede Woche ein neues Video zur Arbeit der Landschaft veröffentlicht werden. Darin wird beispielsweise das neue Unterrichtsmaterial des Regionalen Pädagogischen Zentrums vorgestellt. Aber auch Projekte, die sonst eher im Verborgenen stattfinden, wie die Provenienzforschung zu über 500 Objekten aus China, werden im Video in den Fokus gerückt. Darüber hinaus sollen Objekte aus dem eigenen Bestand, wie archäologische Fundstücke, Bücher oder Sammlungen der Ostfriesischen Landschaft präsentiert werden.

„Das verstärkte Engagement bei Facebook ist ein erster Schritt“, erklärt der Landschaftsdirektor. Auch weitere soziale Medien sollen in den Blick genommen werden. So ist neben einem Instagram-Account mittelfristig auch ein eigener Youtube-Kanal denkbar. Die Koordination übernimmt Inga Graber, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit und Medienproduktion bei der Ostfriesischen Landschaft. „Der Startschuss fällt am 15. März“, weiß Stenger. Um neun Uhr wird dann der erste Teil der Sprachkursreihe „Löppt – Ostfriesisches Platt für Anfänger“ zu sehen sein.

(Quelle: Pressemitteilungen der Ostfriesischen Landschaft vom 23. und 11. März 2021)