Anders als man denkt: Plattschnacker haben vielfältige Hintergründe

Videoreihe des Länderzentrums für Niederdeutsch zeigt den Facettenreichtum der Niederdeutschsprecher*innen – Auftakt macht Yared Dibaba

(Bild: Interviewpartner Yared Dibaba (Foto: Photoschomburg))

Bremen (lzn). Das Länderzentrum für Niederdeutsch in Bremen veröffentlicht am 6. September auf seinem Youtube-Kanal ein Interview mit dem Moderator, Entertainer, Sänger und Schauspieler Yared Dibaba. Das Interview bildet den Auftakt für eine dreiteilige Videoreihe. Die Interviewten geben darin teils sehr persönliche Einblicke in ihr Verhältnis zur Sprache. In allen drei Gesprächen ist immer wieder Thema, wie Sprache Menschen mit zum Teil ganz unterschiedlichen Hintergründen zusammenbringen kann. „Diese Serie zeigt einen Ausschnitt der beeindruckenden Vielfalt der Sprechergruppe.  Platt ist viel bunter, als man gemeinhin glauben mag“, freut sich der Geschäftsführer des Länderzentrums für Niederdeutsch, Thorsten Börnsen.

Yared Dibaba, der unter anderem als Moderator der NDR-Fernsehreihe „De Welt op Platt“ bekannt geworden ist und auch plattdeutsche Bücher und Musik veröffentlicht, berichtet im Gespräch mit dem Länderzentrum von seinem Aufwachsen in der äthiopischen Region Oromia und im Oldenburger Land und davon, wie er zum Plattdeutschen kam. Er spricht über seine Vorstellungen von Heimat und davon, wie Platt die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft verbinden kann.

Neben Dibaba hat das Länderzentrum für Niederdeutsch auch noch zwei weitere Personen interviewt. Matthäus Weiß, Landesvorsitzender für Schleswig-Holstein des Verbandes Deutscher Sinti und Roma, hat sich schon früh politisch für die Belange der Sinti und Roma eingesetzt. Im Gespräch mit dem Länderzentrum für Niederdeutsch berichtet er vom Aufwachsen in Kiel-Gaarden, der Funktion von Platt für die Integration und das Überleben in der Nachkriegsgesellschaft, und wie er die aktuellen Erfolge rechter und rassistischer Parteien in Deutschland einschätzt.

Um den Flow von Türkisch und Plattdeutsch geht es im Interview mit der Germanistik- und Philosophiestudentin Fatma Nur. Sie verrät, warum viele Kinder mit Migrationshintergrund neugierig auf die Regionalsprache sind und was sie selbst am Plattdeutschen fasziniert.

Die Interviews mit Yared Dibaba, Matthäus Weiß und Fatma Nur werden vom 6. September an im Abstand von zwei Wochen auf dem Youtube-Kanal des Länderzentrums veröffentlicht (www.youtube.com/@LzN_Bremen).

Kontakt: Thorsten Börnsen, Länderzentrum für Niederdeutsch, Contrescarpe 32, 28203 Bremen, boernsen@lzn-bremen.de, 0151 421 30 622.