30 Jahre erfolgreiche Grenzlandarbeit und Einsatz für Regional- und Minderheitensprachen

Seit 30 Jahren gibt es in Schleswig-Holstein ein ganz besonderes Amt – das des Minderheitenbeauftragten. Um einen wichtigen Fokus auf die Grenzlandarbeit zu setzen, hat der damalige Ministerpräsident, Björn Engholm, das Amt geschaffen. Anlässlich des Festaktes hob er die Bedeutung des Amtes hervor.

Ministerpräsident a.D. des Landes Schleswig-Holstein, Björn Engholm, Foto: Staatskanzlei

Das Aufgabengebiet ist so umfangreich, wie der offizielle Titel: Beauftragte(r) des Ministerpräsidenten in Angelegenheiten nationaler Minderheiten und Volksgruppen, Grenzlandarbeit und Niederdeutsch – kurz: der oder die Minderheitenbeauftrage. Derzeit wird das wichtige Amt von Johannes Callsen ausgefüllt. Eine wichtige Aufgabe des Minderheitenbeauftragten ist sein Einsatz zum Schutz  der Regional- und Minderheitensprachen. Das sind in Schleswig-Holstein das Romanes, das Friesische mit seinen verschiedenen Varianten, das Dänische und das Niederdeutsche.

Von links nach rechts: Vorsitzende des Friesenrates, Frau Ilse Johanna Christiansen; Hauptvorsitzender Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN),  Herr Hinrich Jürgensen; Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Herr Daniel Günther; Leiterin Niederdeutschsekretariat, Frau Christiane Ehlers; Vorsitzender des Sydslesvigsk Forening (SSF), Herr Jon Hardon Hansen; 1. Vorsitzender Verband deutscher Sinti und Roma e.V. Landesverband Schleswig-Holstein, Herr Matthäus Weiß; Minderheitenbeauftragter des Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Herr Johannes Callsen, Foto: Staatskanzlei

Bei einem feierlichen Festakt in Kiel erinnerten Ministerpräsident Daniel Günther und Johannes Callsen auch an  die vorherigen Amtsinhaber, an die sich viele Schleswig-Holsteiner gewiss gut erinnern können:
1988 – 1991 Kurt Hamer
1991 – 2000 Kurt Schulz
2000 – 2005 Renate Schnack
2005 – 2012 Caroline Schwarz
2012 – 2017 Renate Schnack
seit 2017     Johannes Callsen

Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Daniel Günther, Foto: Staatskanzlei

Aus Anlass des Jubiläums erhielten Vertreter dieser Sprechergruppen eine kleine zusätzliche Projektförderung. Für das Niederdeutsche erhielt das Länderzentrum für Niederdeutsch  finanzielle Unterstützung für ein Plakatprojekt. In Kooperation mit der Muthesius Kunsthochschule in Kiel entstehen sechs Image-Plakate in Form von kurzen Comic-Episoden, die sich besonders an Jugendliche richten. Das erste Plakat mit der Überschrift „Verplaant 10.0“ wurde von Ministerpräsident Daniel Günther und dem Minderheitenbeauftragten Johannes Callsen übergeben.

von links nach rechts: Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein; Christianne Nölting, Geschäftsführerin des Länderzentrums für Niederdeutsch, Arne Auinger, Student der Muthesius-Kunsthochschule; Johannes Callsen, Beauftragter des Ministerpräsidenten in Angelegenheiten nationaler Minderheiten und Volksgruppen, Grenzlandarbeit und Niederdeutsch, Foto: Staatskanzlei

Verplaant 10.0 
Schon der Titel kommt aus der Jugendsprache und drückt aus, dass etwas schief läuft – etwa ein Missverständnis vorliegt. So wie es in der gezeigten Situation der Fall ist.  Immer mehr junge Menschen lernen Plattdeutsch. Die Kurse an den Universitäten sind gut besucht. Arbeiten über die plattdeutsche Sprache sind längst keine Seltenheit mehr und eine erste Abschlussarbeit liegen sogar „op Platt“ vor. Hoffentlich folgen noch viele.
Vielleicht sind diese beiden jungen Leute in dem Comic gerade auf dem besten Weg, die neuen Plattexperten zu werden:Das Plakat „verpaant 10.0“ kann beim Länderzentrum für Niederdeutsch angefordert werden.

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