Seit 30 Jahren gibt es in Schleswig-Holstein ein ganz besonderes Amt – das des Minderheitenbeauftragten. Um einen wichtigen Fokus auf die Grenzlandarbeit zu setzen, hat der damalige Ministerpräsident, Björn Engholm, das Amt geschaffen. Anlässlich des Festaktes hob er die Bedeutung des Amtes hervor.
Das Aufgabengebiet ist so umfangreich, wie der offizielle Titel: Beauftragte(r) des Ministerpräsidenten in Angelegenheiten nationaler Minderheiten und Volksgruppen, Grenzlandarbeit und Niederdeutsch – kurz: der oder die Minderheitenbeauftrage. Derzeit wird das wichtige Amt von Johannes Callsen ausgefüllt. Eine wichtige Aufgabe des Minderheitenbeauftragten ist sein Einsatz zum Schutz der Regional- und Minderheitensprachen. Das sind in Schleswig-Holstein das Romanes, das Friesische mit seinen verschiedenen Varianten, das Dänische und das Niederdeutsche.
Bei einem feierlichen Festakt in Kiel erinnerten Ministerpräsident Daniel Günther und Johannes Callsen auch an die vorherigen Amtsinhaber, an die sich viele Schleswig-Holsteiner gewiss gut erinnern können:
1988 – 1991 Kurt Hamer
1991 – 2000 Kurt Schulz
2000 – 2005 Renate Schnack
2005 – 2012 Caroline Schwarz
2012 – 2017 Renate Schnack
seit 2017 Johannes Callsen
Aus Anlass des Jubiläums erhielten Vertreter dieser Sprechergruppen eine kleine zusätzliche Projektförderung. Für das Niederdeutsche erhielt das Länderzentrum für Niederdeutsch finanzielle Unterstützung für ein Plakatprojekt. In Kooperation mit der Muthesius Kunsthochschule in Kiel entstehen sechs Image-Plakate in Form von kurzen Comic-Episoden, die sich besonders an Jugendliche richten. Das erste Plakat mit der Überschrift “Verplaant 10.0” wurde von Ministerpräsident Daniel Günther und dem Minderheitenbeauftragten Johannes Callsen übergeben.
Verplaant 10.0
Schon der Titel kommt aus der Jugendsprache und drückt aus, dass etwas schief läuft – etwa ein Missverständnis vorliegt. So wie es in der gezeigten Situation der Fall ist. Immer mehr junge Menschen lernen Plattdeutsch. Die Kurse an den Universitäten sind gut besucht. Arbeiten über die plattdeutsche Sprache sind längst keine Seltenheit mehr und eine erste Abschlussarbeit liegen sogar “op Platt” vor. Hoffentlich folgen noch viele.
Vielleicht sind diese beiden jungen Leute in dem Comic gerade auf dem besten Weg, die neuen Plattexperten zu werden:Das Plakat “verpaant 10.0” kann beim Länderzentrum für Niederdeutsch angefordert werden.
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